frameless29
16 april 2021
Tuan Andrew Nguyen (VN)
Andrew Pekler (UZ)
Marina Rosenfeld & Marino Formenti (US/IT)
Programm:
Tuan Andrew Nguyen
The Boat People, 2020
Single-channel video, 4k, Super 16mm transferred to digital, color, 5.1 surround sound
Produced by Bellas Artes Projects & James Cohan NYC with TANQ Studios
Directed by Tuan Andrew Nguyen
Written by Tuan Andrew Nguyen, Jane Pujols, Christopher Myers
Cinematography Andrew Yuyi Truong
19:46 min
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Andrew Pekler
performing in Berlin
Excerpts from Phantom Islands
Audio & Video by Andrew Pekler, 2019-2021
35 min
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Marina Rosenfeld and Marino Formenti
Deathstar (isolation)
New York/Vienna, 2021
Concept: Marina Rosenfeld and Marino Formenti
Piano: Marino Formenti (https://marinoformenti.net)
From ‚Deathstar‘ by Marina Rosenfeld
Camera, recording & mastering: Florian Bogner
29:24 min
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Der Filmemacher Tuan Andrew Nguyen wurde im früheren Saigon geboren, emigrierte als Kind in die USA und lebt heute wieder in Ho Chi Minh City.
Sein Film The Boat People behandelt die Themen Flucht und Erinnerung.
Eine Gruppe von fünf Kindern, aus Laos geflüchtet, möglicherweise die letzten Überlebenden der Menschheit, segeln um die Welt und suchen nach Relikten, die ihnen von einer Welt erzählen können, die es so nicht mehr gibt.
Sie begegnen Objekten aus gegenwärtigen Migrationsbewegungen, einem Weltkrieg und einigen der frühesten Migrationen in der Menschheitsgeschichte.
In ihrem Suchen und Fragen reflektieren sie einen globalen Zustand der Ratlosigkeit und trotzen dem Ende der Zeit, das der Beginn von etwas Neuem sein kann.
Der in Usbekistan geborene, in den USA aufgewachsene Andrew Pekler beschäftigt sich mit synthetischen Field Recordings und pseudo-ethnographischer Musik.
Das Projekt Phantom Island, das er zusammen mit der Kulturanthropologin Stefanie Kiwi Menrath erarbeitete, untersucht das Phänomen von sog. Phantom-Inseln. Diese Inseln sind auf alten Seefahrtskarten verzeichnet, in Wirklichkeit aber existierten sie nie – Artefakte aus der Kolonialgeschichte des 15. – 19. Jahrhunderts.
Dazu schuf Pekler eine interaktive Soundmap mit Hintergründen zu der jeweiligen Legendenbildung und wunderbaren Fake-Fieldrecordings zu einer Vielzahl an Inseln.
Für frameless wird er diese Arbeit als Performance in Berlin einspielen.
Die amerikanische Komponistin und Künstlerin Marina Rosenfeld erforscht Klangarchitektur und experimentelle Formen der Partizipation. Sie performte u.a. am MoMA NY, Guggenheim Museum und hat Lehraufträge u.a. in Harvard und Yale.
Marino Formenti, preisgekrönter Pianist, Dozent (u.a. Mozarteum Salzburg) und Performer stellt in seinen Auftritten die traditionelle Form eines klassischen Konzerts in Frage.
Das Projekt Deathstar bezieht sich auf eine nicht realisierte Forschungsreihe der Bell Labs (New Jersey) in den 90er Jahren und untersucht die subjektive Natur von Hörerlebnissen.
Dort versuchte man, eine subjektive, sensorische Darstellung eines Raumerlebnisses zu reproduzieren.
In einem Zyklus von gleichzeitiger Aufnahme und Wiedergabe beeinflussten sich die beiden Prozesse gegenseitig und man wurde sich eines Feedback-anfälligen Systems bewusst.
Das komplexe Gerät, das dazu benutzt wurde, trug den informellen Namen Deathstar. Der Name „Todesstern“ bezog sich mehr auf das Erscheinungsbild des Geräts, schien aber auch auf eine alternative Zukunft hinzuweisen, in der das Zuhören eng mit der Erkenntnis und dem Körper verbunden ist.
Die Klangdaten des Deathstars sind Ausgangspunkt dieser Performance, bei der Marina in Brooklyn und Marino in Wien zusammen agieren werden.