FRAMELESS17
25. April 2018
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 | Einlass: 19:30
Eintritt frei
Lawrence English (AU)
Antti Tolvi (FI)
Medienkunst: Lynne Marsh (CA)
Bei frameless17 treffen die dichte, elektronische Soundlandschaft des australischen Musikers, Installationskünstlers und Labelbetreibers Lawrence English auf ein Klavierkonzert des finnischen Experimentalmusikers und Insulaners Antti Tolvi, das aus einem einzigen handgespielten Klavierloop besteht.
Der Australier Lawrence English arbeitet als Komponist, Medienkünstler und Kurator. Mit seinem Label Room40 hat er die experimentelle elektronische Musik geprägt. Seine Arbeiten sind Grenzerfahrungen. In einem audiovisuellen Rausch aus Licht, Nebel und Klangschichten geht er an die Grenzen der Wahrnehmung, verschiebt nahezu unmerklich unsere Grundbedingungen, um einen vollständig neuen Zustand herzustellen. Dazu arbeitet er mit den Mitteln der elektronischen Musik, bei aller Wucht subtil arrangiert und komponiert. Der Name des Sets ist Programm: Cruel Optimism.
Antti Tolvi ist ein finnischer Klangkünstler, der inzwischen auf einer Schäreninsel zwischen Turku und Helsinki lebt und arbeitet. Die ihnumgebenden Dinge bestimmen seine Arbeit: Farngewächse und ihre akustischen Eigenschaften, die menschliche Bewegung, die er zusammen mit Tänzern analysiert, oder die Traktoren der Bauern im ihn umgebenden Dorf, die er für eine gemeinsame Performance versammelte und zu einer Komposition aus Motoren zusammenführte. Bei frameless zeigt er eine Arbeit, die aus einem einzigen Klaviermuster besteht. Wie ein endloser Loop aneinandergereiht, entwickelt das Stück einen tranceartigen Sog und verbindet das körperliche des Instruments und der menschlichen Wahrnehmung mit der digitalen Logik des Loops.
Ergänzt werden die Konzerte durch die Videoarbeit „Plänterwald“ von Lynne Marsh. Die kanadische Videokünstlerin, die in Los Angeles lebt, setzt sich mit der menschlichen Wahrnehmung auseinander und wie diese durch Medien und Bilder beeinflusst wird. In „Plänterwald“ fingiert sie einen Ritt auf der Achterbahn des stillgelegten DDR Vergnügungsparks im Osten Berlins. Die langsame, mit fein komponierten Audiosignalen versetzte Fahrt auf den rostigen Schienen verschiebt verschiedene Ebenen der Gegenwart und Vergangenheit dieses Ortes durch die Stilmittel der Virtual Reality. Sie simuliert die Wahrnehmung einer programmierten Welt durch eine Virtual-Reality-Brille und bringt damit ein prägendes Paradox auf den Punkt: Die digitale Welt bestimmt die Wahrnehmung der Realität.