frameless 18
Donnerstag, 11. Oktober 2018
Ort: MUG im Einstein | Einsteinstrasse 42 | 81675 München
Beginn: 20:00 Einlass: 19:30 Eintritt frei
ASA-CHANG & Junray (JP)
Arturas Bumšteinas (LT)
Medienkunst: Jana Winderen (NO)
Frameless ist zurück aus der Sommerpause und bringt drei Premieren nach München: Die fasziniernd verquere Welt des zu einem Viertel maschinellen Ensembles ASA-CHANG & Junray aus Tokio, den Klangarchäologen Arturas Bumšteinas aus Vilnius sowie eine Sound-Installation von Jana Winderen, die die verborgene Welt der Tiefsee mit digitalen Technologien erforscht.
Wenn wir unsere Hand für etwas ins Feuer legen, dann dafür. Es ist tatsächlich gelungen, ASA-CHANG & Junray nach Deutschland zu holen. Im Kern besteht das Ensemble aus ASA-CHANG, einem japanischen Perkussionisten, und der Maschine Junray-Tronics, ein von den Tabla-Trommeln ASA-CHANGS angesteuerter Sprachsampler. Seit 20 Jahren erschaffen sie einen eigentümlichen Kosmos, in dem zerstückelte Sprachfragmente elektronisch rhythmisiert auf wunderschöne und doch sehr rätselhafte Instrumentalarrangements treffen. Die tiefe, verstörende Melancholie einer Roboterseele. ASA-CHANG wird zusammen mit Yoshihiro Goseki (Klarinette, Flöte) und Anzu Suhara (Violine) auftreten – und natürlich mit dem vierten Bandmitglied: Junray-Tronics.
Arturas Bumšteinas ist einer der spannendsten Klangkünstler des Baltikums und arbeitet in Installationen, Performances und Theaterformaten. Ein Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit kollektiver und individueller Erinnerung und der Frage, wie sie sich aus Archiven, Fragmenten und Klängen zusammensetzt. Die Tonträger an sich spielen dafür eine zentrale Rolle, sei es in seiner Arbeit mit alten Medien aus dem Wiener Phonogrammarchiv, oder in seiner Performance mit historischen „Noise-Machines“ aus Renaissancetheatern, die als Vorläufer der digitalen Special Effects mechanische Klangillusionen erzeugten. Wir sind gespannt – die Performance von Arturas Bumšteinas wird eigens für frameless entwickelt. Gerüchte besagen, dass er sich diesmal mit der Geschichte des Eurovision Song Contests beschäftigen könnte.
Ergänzt werden die Konzerte durch die Klanginstallation „restless“ von Jana Winderen an der Schnittmenge von Kunst und Wissenschaft. Die renommierte Klangkünstlerin fördert mit ihren Field-Recordings von Phänomenen, die für Menschen weder wahrnehmbar noch erreichbar sind, eine komplexe akustische Schönheit hervor. Im Falle von „restless“ sind das die Geräusche von Krustentieren, die in verschiedenen Areale der Tiefsee leben. Digitale Technologie nimmt für ihre Arbeit eine Schlüsselrolle ein. Sie ist es, die verborgene Muster der Natur zu erfassen vermag und in verschiedenen Ebenen des Klangs zu neuen Formen zusammensetzt. Winderen kann sowohl auf eine naturwissenschaftliche Ausbildung mit Schwerpunkt Fischökologie an der Universität Oslo als auch auf ein Kunststudium an der Goldsmiths University of London zurückblicken und wurde 2011 mit der Goldenden Nica der Ars Electronica ausgezeichnet.